Montag, 9. Februar 2015

One World Tour selbstgemacht 05.02.2015

Wir waren am 05.02.2015 in der Dreikönigschule in Dresden und haben mit den Schülern der 10. Klasse eine One World Tour selbstgemacht zu den Themen Handy, Textilien und Ernährung durchgeführt. Hier nun die Ergebnisse:

Handy:
https://www.youtube.com/watch?v=JnNm86_tNKE

Textilien:
https://www.youtube.com/watch?v=1BkzxC1PXJY

Die Gruppe Textilien hat zusätzlich noch einen Brief an den CEO von Primark Deutschland geschrieben:


"Sehr geehrter Wolfgang Krogmann,
wir, Jugendliche der 10. Klasse des gesellschaftswissenschaftlichen Profils des Gymnasiums Dreikönigschule Dresden, sind durch die kürzlich eröffnete Primark Filiale in unserer Stadt und einer Projektwoche an unserer Schule zum Thema „Textilindustrie“ auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden.
Noch vor einem Jahr sind wir alle gerne und oft zu Primark gegangen und sind dafür sogar in andere Städte gefahren. Zu dem Zeitpunkt waren wir leider noch nicht über die schlechten Arbeitsbedingungen und die mangelhafte Qualität Ihrer Produkte informiert. Mittlerweile nehmen wir einen immer schlechter werdenden Ruf Ihres Unternehmens war.
Uns sind sowohl die Lage, als auch die Löhne der Arbeiter_innen im Ausland bekannt.
Durch die schlechten gesundheitlichen Bedingungen und dem nicht vorhandenen Arbeitsschutz bei ihrer Arbeit, werden die Arbeiter_innen oft krank, können sich jedoch aufgrund ihrer viel zu niedrigen Löhne keine Medikamente leisten und dürfen weder bei Krankheit zuhause bleiben, noch sich Urlaub nehmen. 90% arbeiten 10-13 Stunden, 6 Tage die Woche. Überstunden werden nicht bezahlt. Die Arbeiter_innen können sich kein Leben unter wenigstens halbwegs guten Bedingungen leisten. Fabriken stürzen ein oder brennen nieder. Durch Ihre Kontrollen, welche immer angekündigt sind, können die Fabriken sich darauf vorbereiten. Den Arbeiter_innen werden unter anderem Antworten und Verhalten gegenüber den Kontrolleuren vorgegeben.
Allerdings haben nicht nur die Näher_innen, sondern auch die Arbeiter_innen in den Primark Filialen sehr schlechte Arbeitsbedingungen. Da die Kleidung einen Chemikalienanteil hat, der zwar noch unter den Richtlinien liegt, aber trotzdem sehr hoch und somit krebserregend ist, riecht es in den Lagerräumen sehr stark danach und wird auch von Kunden bemerkt. Arbeiter_innen, die täglich mehrere Stunden mit der Kleidung in Berührung kommen und der chemischen Luft ausgesetzt sind, kriegen unter anderem Ausschläge, Atem- oder Kreislaufprobleme. Wir hoffen, dass Sie die Greenpeace Kampagne ernst nehmen und diese schnell umsetzen.
Auch den Arbeitern in den Filialen werden Antworten auf bestimmte Fragen vorgeschrieben, wie zum Beispiel keine genauen Angaben zur Herkunft der Produkte zu geben und den Kunden zu versichern, dass es sich bei der Herstellung nicht um Kinderarbeit handelt.
Die Näher_innen, sowie auch die Arbeiter_innen in den Filialen arbeiten unter unmenschlichsten Bedingungen.
Aber auch wir, die Kunden, bemerken die schlechte Qualität der Produkte, die oft nicht länger als zwei Wochen halten oder Ausschläge und Juckreize verursachen. Somit können wir die gute Qualität, die Sie auf Ihrer Website trotz des günstigen Preises versprechen, leider nicht bestätigen.
Außerdem machen wir uns Sorgen um die sich verbreitende Wegwerfkultur, bei der nicht mehr darauf geachtet was gekauft wird, sondern auch teilweise die gekauften Sachen nicht mal angezogen werden. Kleidung wird teilweise nach einmaligem Tragen weggeschmissen, statt sie zu waschen und wieder zu tragen, wie es eigentlich üblich ist.
Auch die Atmosphäre in Ihren Filialen ist sehr unangenehm, da die Kunden rücksichtslos mit sich und den Verkäufer_innen umgehen, die Kleidung einfach auf den Boden schmeißen, andere Kunden schubsen und sich um Produkte streiten.

Man muss bei den billigen Preisen nicht lange nachdenken um zu merken, dass Näher_innen, sowie Arbeiter daran nicht viel verdienen.
Wir können und wollen diesen neuen Umgang mit Kleidung in Zukunft nicht länger akzeptieren. Deswegen fordern wir von Ihnen, dass Sie den Näher_innen im Ausland und den Arbeiter_innen in den Filialen bessere Arbeitsbedingungen geben, höhere Löhne, mit denen sich die Arbeiter ein Leben unter guten Bedingungen sichern können, zahlen und auf die gefährlichen Chemikalien verzichten. Dafür zahlen wir auch gerne ein paar Euro mehr für die Produkte.
Bis sich etwas geändert hat, werden wir Ihre Filialen meiden.
Menschlichkeit ist wichtiger als billige Produkte!
Wir hoffen sehr, dass Sie sich unseren Brief zu Herzen nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
das gesellschaftswissenschaftliche Profil der Dreikönigschule Dresden"

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